Nach einem tollen FCT in Oldenburg im Jahr 2014, konnte in den Jahren 2015 und 2016 leider kein deutsches FCT ausgespielt werden. Ein Standort, der die logistische Meisterleistung der Planung sowie Durchführung des Turniers bewältigt, konnte leider nicht gefunden werden. Logistische Meisterleistung bedeutet in diesem Fall eine Halle mit Platz für ca. 20 Teams (FCT in Oldenburg 23 Teams), gleichzeitig Unterkunft, Verpflegung und Bespaßung an einem Wochenende für ca. 300 Basketballfans zu organisieren. Ein finanzielles Grundkapital wäre zudem Planungsvoraussetzung. Umso erfreulicher für uns von Block 212 sowie für den Klettverschluss Supporters Club, dass wir eine Einladung von ein paar österreichischen Basketballfreunden erhielten, die Ringhöhe beim FCT in Klosterneuburg bei Wien zu checken. Hängen die Körbe in Österreich eigentlich höher? Wer ist eigentlich dieser Jakob Pöltl? Aber der Reihe nach…

Vor einigen Monaten statteten wir unseren Freunden von Rasta Vechta einen Überraschungsbesuch bei einem Auswärtsspiel in Chemnitz ab. Drei österreichische Basketballfans von den BK DUKES Klosterneuburg hatten genau denselben Plan. Nach kurzem Beschnuppern wurde sich schon während des Spiels über Basketball in den Nachbarländern Deutschland und Österreich ausgetauscht. Weil man sich gut riechen konnte, blieb man sehr gerne in Kontakt, um sich weiterhin zu vernetzen. Voller Vorfreude nahmen einige Wochen später 10 Berliner und 7 Vechteraner die Einladung der Klosterneuburger dankend an, mit dem Team „Blockverschluss“ (Alba Berlin und Rasta Vechta) am österreichischen FCT vom 01.-03.07.2016 in Klosterneuburg bei Wien teilzunehmen.

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Die meisten Berliner Wecker klingelten gegen 03:30 Uhr am morgen des 01.07. und läuteten ein sehr schönes Basketballwochenende ein. Um kurz vor 08:00 Uhr landete der Berliner Vogel am Flughafen in Wien. Der Weg in die Innenstadt war per Zug und Fuß schnell gefunden. Am Stephansdom gab es dann das erste Widersehen mit einigen Vechteranern sowie den Gastgebern des lokalen Fanclubs Court Jesterz aus Klosterneuburg. Nach einer kurzen Sightseeing-Tour und dem Besuch von Disneyland Österreich – dem Wiener Prater – ging es mit dem organisierten Shuttle Service der Gastgeber raus nach Klosterneuburg vor den Toren Wiens. Nur zum Vergleich: Mit der S-Bahn von Köpenick nach Spandau zu reisen dauert ungefähr doppelt so lang, wie von Wien nach Klosterneuburg zu kommen. Wir warfen den Anker in einem Hotel aus, welches ca. 500 Meter von der Halle des FCT entfernt war. Die Halle des Turniers war gleichzeitig Spielstätte des österreichischen Rekordmeisters BK DUKES Klosterneuburg (10 Meistertitel). Neben der Halle, die direkt an der Donau liegt, befindet sich ein Freizeitzentrum mit Schwimmbad, Kletterhalle und Tennisplätzen. Weiterhin war ein großes Partyzelt mit LED-Leinwand für die EM-Übertragungen auf dem Gelände errichtet worden. In diesem Zelt gab es für alle Turnierteilnehmer des FCT an den drei Tagen Essen und Trinken, abends EM-Spiele auf Leinwand und danach feucht-fröhliche Aftershowpartys mit DJ.

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Am Abend des 01.07. versammelten sich ca. 110 Teilnehmer von 10 Teams im Partyzelt zur Gruppenauslosung. Anwesend waren 6 Teams aus verschiedenen österreichischen Bundesländern, 3 Teams der lokalen Fanclubs aus Klosterneuburg sowie ein Team, welches quasi der deutsche Austauschschüler bei der lustigen Klassenfahrt war – Team Blockverschluss. Nach der neutralen Erkenntnis, dass wir in Gruppe A sind, wurde beim EM-Public Viewing sowie an der Theke erste Annäherungsversuche gestartet und erster lustiger Trash-Talk ausgetauscht. Ein wunderschöner Abend der Völkerverständigung, auch wenn wir nicht jeden Satz auf Anhieb verstanden haben. Die naiven Gäste aus Berlin und Vechta am Abend schön betrunken machen und uns gleichzeitig das erste Spiel am Samstag den 02.07. um 10 Uhr spielen zu lassen, war eindeutig Taktik von den Österreichern.

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Unser Team bestand auch in diesem Jahr aus Spielern, die bei der diesjährigen NBA-Summerleague nicht berücksichtigt werden konnten, da sie sich gegen ein Vorspielen in den USA und viel lieber für eine Teilnahme am österreichischen FCT entschieden haben. Leicht übermüdet konnten wir unseren Augen kaum trauen: Wir hatten unsere eigene, private Kabine. Zwar ohne PlayStation und TV, aber dafür mit Namensschild an der Tür. Spielerisch war der erste Turniertag durchwachsen, aber dennoch sehr spaßig. Knappe Niederlagen, die in den letzten Sekunden entschieden wurden, taten der guten Stimmung keinen Abbruch. Von unseren Gegnern wurden uns direkt vor dem Sprungball Schnäpse spendiert. Hier müssen KO-Tropfen im Spiel gewesen sein, anders können wir unsere Niederlage nicht erklären. Am Ende des ersten Turniertages waren alle erschöpft aber glücklich. Wir ließen den Nachmittag im unmittelbar an die Halle angrenzenden Schwimmbad ausklingen. Einige gingen freiwillig, andere wiederum unfreiwillig plantschen. Geduscht und gestärkt stand am Abend das wichtigste Spiel an diesem Tag an: Deutschland gegen Italien, Fußball EM-Viertelfinale. Das Partyzelt war komplett gefüllt und als deutsche Fans waren wir absolut in der Minderheit. Für uns rückblickend kein Problem, denn wir wissen ja alle wie es ausgegangen ist. Nach anfänglichem Unwetter, welches die Übertragung beeinflusste, konnte das Spiel störfrei und unter nervlicher Anspannung zu Ende geschaut werden. Nach dem Sieg gab es zumindest bei uns kein Halten mehr. Deshalb war die anschließende Party mit DJ im Zelt auch sehr ausgelassen. Einzelne Leute packten Dance-Moves aus, die nicht nur aus einem Sternschritt bestanden.

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Am Morgen des 03.07. und gleichzeitig letzten Turniertag konnten einige Personen nur unter Schmerzen das Bett verlassen. Es wurden schmerzende Muskelgruppen am Körper identifiziert, deren Existenz vorher nicht bekannt war. Sollten wir uns bei den noch anstehenden Spielen einfach kampflos ergeben oder fragen ob wir den Sieger beim Memory ermitteln wollen – NEIN. Unser Platzierungsspiel und wahrscheinlich bestes Spiel wurde gewonnen. Einzelne Scouts auf der Tribüne notierten sich unsere Namen und begannen nervös mit dem Handy in die USA zu telefonieren. Nun war klar, wir spielen am Ende des Turniers um Platz 5. Allerdings bestand Einigkeit darüber, dass wir unbedingt nochmal gegen unsere Freunde von den Court Jesterz spielen wollten, da Sie uns schließlich zu diesem Turnier eingeladen haben. Deshalb tauschten wir einfach das Platzierungsspiel, spielten nun gerne um Platz 6 und somit gegen die Gastgeber von den Court Jesterz. Das Show-Game war geprägt von Rudelbildungen, Räuberleitern auf dem Spielfeld und jeder Menge Klamauk. Spielerisch hat es aus unserer Sicht somit für einen erfolgreichen Platz 6 (von 10 Teams) gereicht. Wenn in die Platzierung ebenso eine B-Note für „Stimmung machen“ eingeflossen wäre, kann sicherlich über eine bessere Platzierung spekuliert werden. Es war ein sehr schönes Gefühl, dass viele Leute von anderen Teams bei unseren Aktionen und Gesängen mitgemacht haben. Wir erhielten die Ehre mit einer von uns angestimmten „UFFTA“ das diesjährige österreichische FCT in Klosterneuburg gebührend zu beenden.

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Festzuhalten bleibt, dass in Österreich basketballtechnisch alles viel kleiner ist als in Deutschland, aber dafür auch viel familiärer. Wir von Block 212 und unseren Freunden vom Klettverschluss Supporters Club durften als deutsche Austauschschüler ein Wochenende zu Gast bei der österreichischen Basketballfamilie sein. Dieses Austausch-Wochenende hat uns allen sehr viel Freude bereitet und dafür möchten wir uns noch mal bei unserer österreichischen Basketball-Gastfamilie sehr herzlich bedanken. Tolle Organisation von den Klosterneuburgern, nette Leute und durchweg lustige Momente prägten das Wochenende. Vielen Dank, dass wir dabei sein durften. Habt Ihr alle wirklich sehr jut jemacht. Es war richtig Knorke.

#gebt mir ein m…
#zehn, neun, acht…
#nananannanannana
#und ihr sans die berliner?
#die erste reihe hüpft
#gegen wen spielen wir nachher? sorry, ich kann den namen nicht aussprechen
#kein österreicher wusste, dass jeder späti in berlin gösser-radler verkauft
#nächstes mal spielen wir mit fünf frauen auf dem feld
#wo ist eigentlich das kloster?
#tüte heißt doch sackerl
#ich habe überall muskelkater. ich wusste gar nicht, dass ich dort muskeln habe
#elfmeterschießen deutschland vs. italien… halbfinale!
#basketballer in österreich haben zumeist noch einen nebenjob
#mich guckt gerade eine ente aus dem badezimmer an
#polonaise
#ob nun fünfter oder sechster scheißegal

Die lustigen Geschichten zu den Hashtags könnt Ihr gerne persönlich bei uns erfragen.

Block 212