Bei Spiel 1 der Finalserie 2018/19 war ich vor Ort in Valencia dabei und dieser Trip half mir rückblickend besser zu verstehen, welche Vision Himar Ojeda für Alba Berlin verfolgt. Nur einige Beispiele: Spieler und Spielerinnen wurden in Valencia wie selbstverständlich überall gemeinsam gezeigt. Es gab keine Cheerleader und kein Dance Team. Es herrschte über Jahre hinweg eine große Kontinuität im Kader (Luke Sikma spielt seit inzwischen sechs Saisons für Alba und es gibt immer noch Spieler in Valencias Kader, mit denen er während seiner Zeit dort zusammen gespielt hat!). Kommt einem als Alba-Fan aktuell bekannt vor, oder? Ob wir es wussten oder nicht, wir waren auf dem Weg, den Valencia bereits gegangen ist. Nach zwei bitteren Final-Niederlagen im Eurocup gegen das Team gibt es wohl schlechtere Vorbilder. Zieht man eine Zwischenbilanz der letzten Jahre, erscheint es ein wenig so, als hätten wir den Spaniern inzwischen sogar den Rang abgelaufen. Seit dem Eurocup-Finale war Alba ununterbrochen in der Euroleague dabei, während Valencia zwischenzeitlich wieder eine Klasse tiefer antreten musst.
Nun traf Alba Berlin in der Euroleague erneut auf Valencia und es war eigentlich an der Zeit den Spieß umzudrehen und selbstbewusst nach Spanien zu reisen. Etwa anderthalb Dutzend Alba-Fans sahen das wohl genauso wie ich. Aber dann konnte das Team den Höhenflug der ersten Saisonspiele leider nicht fortsetzen. Es war relativ schnell klar, dass man mit nur einem Point Guard im Aufgebot und zu vielen Turnovern gegen die zuverlässigen Distanzschützen aus Valencia nicht gewinnen kann. Die Tatsache, mehr Spielzüge in den Euroleague Top 10 des Spieltags zu haben, spendet da nur leichten Trost. Abhaken, weiter machen. Das Rückspiel in Berlin mit einem hoffentlich wieder kompletten Berliner Aufgebot wird eine ganz andere Angelegenheit.