Einmal im Jahr geht’s nach Oranienburg: Letztes Vorbereitungsspiel Berlin vs. Rostock.

Zunächst einmal herzlich Willkommen in Liga Eins, liebe Rostocker. Ganz uneigennützig müssen wir sagen: Es ist gut, dass Ihr da seid. Wir wünschen uns seit Jahren kürzere Auswärtsfahrten. Und die Ostsee ist doch immer eine Reise wert, oder?

Alle Jahre wieder

Oranienburg ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Saisonvorbereitung. Wenn wir in Oranienburg spielen, wissen wir, die Saison geht bald wieder los. Es ist ebenso eine schöne Möglichkeit mit Team und Mitarbeiter*innen in einem kleineren Umfeld in Kontakt zu treten. Durch die heimische EM in Berlin und das Saisonauftaktfest hat man in den letzten Wochen ja schon einige Gesichter frühzeitig wiedergesehen. Also gibt es garnicht so viel zu erzählen.
Wer bei der EM noch sehr eventlastige Veranstaltungen mit Bum-Bum-Musik erlebt oder gesehen hat, sucht das hier in Oranienburg vergeblich. Bratwurst/Bockwurst und Bier/Softgetränk dazu noch die hölzernen Sitzstufen lassen das Herz jedes Basketballpuristen höher schlagen. Wobei es in diesem Jahr keine Bratwurst gab – enttäuschend. Generell geht es in Oranienburg somit nicht ums Event oder Verkaufszahlen, sondern primär um Basketball und den Kontakt zueinander. Eine schöne Abwechslung wie wir finden.

Heimspiel in Oranienburg?

Erstmalig waren auch Auswärtsfans in Oranienburg, da Rostock ein Ticketkontingent zur Verfügung gestellt bekam. In der Vergangenheit hat sich häufig gezeigt, dass Oranienburg nicht der richtige Ort und Zeitpunkt für ausufernden Support ist. Die Leute wollen sich eher das neue (in unserem Fall das alte) Team anschauen und sich unterhalten. Ab und zu dann auch anfeuern. Diese Herangehensweise beim traditionellen Oranienburgspiel haben die Rostocker noch nicht ganz verinnerlicht. Mit 4 bis 5 Trommeln auf 90 Fans wurde von Anfang an ordentlich auf die Pauke gehauen.
Die zwei ALBA-Trommeln versuchten gut dagegenzuhalten, aber das Publikum war eben ein bisschen träge, wie es traditionell so üblich ist in Oranienburg. Somit war nicht immer klar bei welchem Rhythmus man mitklatschen sollte.

Spielverlauf

Thiemann und Lo setzen verständlicher Weise zunächst aus. Unschönes Bild, dass Marcus Eriksson mit Krücken durch die Halle spazierte. Hatte er doch fast die komplette letzte Saison verpasst. Seine schwierige Verletzung ist wohl wieder schlimmer geworden. An dieser Stelle Kopf hoch, Gute Besserung und komm noch stärker zurück.
Das Spiel wurde von Anfang an auf beiden Seiten sehr ernst und intensiv geführt.
Trotz einer kontinuierlichen ALBA-Führung war das Spiel bis ins 4. Viertel sehr offen. Im letzten Viertel machte ALBA aber die wichtigen Plays und Rostock hingegen traf schlechter. Gefühlt haben Zoosman und Schneider heute sehr viel richtig gemacht. Gut gekämpft und geackert, sowohl in der Defense, als auch in der Offense. Wie immer aber eine sehr gute Teamleistung mit wenig Qualitätsverlust beim Durchwechseln. Bis auf Machowski, der für sein Alter sehr sicher und selbstbewusst den Ball führt, hatten alle Spieler zweistellige Einsatzzeiten.
Auf Rostocker Seite haben die Nummer 10 Alston Jr. und die Nummer 21 Mawugbe einiges an Potenzial aufblitzen lassen. Am Ende gewann ALBA mit 88 zu 63 verdient und routiniert das letzte Vorbereitungsspiel in Oranienburg. Die neue Saison kann also kommen.

Exkurs: Haben wir eigentlich was mit Rostock gemeinsam? Der ehemalige Rostocker Kapitän ist ein Berliner Jung

Die letzten 4 Jahre trug mit Michael Jost ein „Berliner Jung“ die Kapitänsbinde der Rostocker. „Mitch“ hat in Köpenick und Rudow seine erste Schritte auf dem Basketballparkett gemacht. In der Saison 2007/2008 spielte er an der Seite von unserem Teammanager Tommy Thorwarth bei den Central Hoops Berlin. Im Jahr 2009 lief für die NBBL Mannschaft der Central Hoops kein geringerer als unser deutscher Nationalspieler Maodo Lo auf. Auch Malte Ziegenhagen konnte sich damals noch an die gemeinsame Zeit mit Mitch bei den Central Hoops erinnern, wie er jüngst in einem Videobeitrag verriet. In sofern könnt Ihr hier einige Schnittstellen zum Berliner Basketball erkennen. Vier Jahre lang hat Mitch für Rostock die Knochen hingehalten und hat sich somit schnell zum Publikumsliebling und Kapitän der Rostocker entwickelt. In dieser Saison geht Mitch für die zweite Rostocker Mannschaft auf Korbjagd. An dieser Stelle lieber Mitch, Glückwunsch zu einer tollen Karriere in der ersten und zweiten Bundesliga und alles Gute für Deinen weiteren Weg.

Im Osten geht einiges

Wir haben es in der Vergangenheit immer mal wieder (auch bei einigen Hopping-Berichten) prophezeit: Der Osten kommt.
Aktuell spielen 4 Vereine in der BBL, die aus den neuen Bundesländern stammen. Hinzu kommt noch einiges Potenzial in der zweiten Liga.
Wir werden sehen wo die Rostocker Reise hingeht. Heute haben wir bereits einen ordentlichen Auftritt der Mannschaft von Coach Held gesehen.

Wir freuen uns auf die neue Saison. Wir freuen uns auch, wenn die Zuschauer wieder zahlreich in die Halle pilgern. Basketball vor Ort ist noch einmal was ganz anderes als vor dem TV. Also ALBA-Fans lasst uns in dieser Saison auf den Rängen wieder alles geben, in Europa für Aufsehen sorgen und gemeinsam den „Four-Peat“ in Angriff nehmen.

Alles für die Muddastadt