Das Besondere am Top Four ist das Aufeinandertreffen der verschiedenen Fangruppen.

Mit einigen hat man größere Schnittmengen hinsichtlich des Supports, mit anderen weniger. Was uns eint, ist die Leidenschaft zum Basketball und die bedingungslose Unterstützung des jeweiligen Vereins.

Wir haben kurz vorm Top Four die tonangebenden Fanclubs der teilnehmenden Teams um die Beantwortung von einigen Fragen gebeten. Die Antworten möchten wir euch nicht vorenthalten.

Auf ein stimmungsvolles Top Four und schöne „Duelle“ auf dem Parkett und den Rängen.

MERLINS SUPPORTERS e.V.

1. Seit wann gibt es euren Fanclub?

Als eingetragenen Verein gibt es uns seit 2012, heißt wir feiern dieses Jahr unser 10 jähriges Jubiläum.

2. Was sind Eure größten Erfolge als Fanclub?

Wir sehen es als Erfolg, wenn wir möglichst viele Fans zu den Auswärtsspielen unserer HAKRO Merlins Crailsheim bringen können.
Am meisten Fans waren wir bei unserem ersten Aufstieg in die 1. Liga beim Playoff-Halbfinale 2013/2014 in Nürnberg, hier waren knapp 500 Crailsheimer vor Ort.
Im Februar 2020 konnten wir knapp 250 Fans zum Auswärtsspiel in Hamburg bringen.

3. Welche Art von Support verfolgt ihr und welche Hilfsmittel nutzt ihr?

Wir sehen unseren Support als relativ variabel an, Gesänge mischen sich mit Trommeln, je nach Spielsituation und Fans in der Halle.
Wir nutzen ein Megafon, eine große Trommel, 2-3 kleine Trommeln, eine Snaredrum und einige Fahnen.

4. Wie habt ihr die Coronazeit erlebt? Gab es in den letzten beiden Jahren große Veränderungen?

Man merkt, wie einem die Auswärtsfahrten im Fanbus und der Kontakt zu anderen Fans fehlen.
Veränderungen gab es fast keine, wir konnten im letzten Jahr zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder unsere Jahreshauptversammlung abhalten.

5. Was muss man sich in eurer Stadt unbedingt anschauen, wenn man auswärts fährt?

Ernsthaft jetzt? 🙂 So viel gibt es in Crailsheim leider nicht zu sehen 😉

Das größte Highlight ist wohl unser Fränkisches Volksfest im September… Mehr gibt´s bei uns nicht 🙂

6. Was erwartet ihr vom Wochenende in Berlin?

Alles andere als der Pokalsieg (nach Verlängerung im Finale gegen ALBA) wäre eine Enttäuschung und man müsste die gesamte Organisation unseres Teams hinterfragen… 🙂 Für uns ist es schon ein riesen Erfolg beim Top4 dabei zu sein.
Es werden wohl 150 Merlins Fans in der „Mudderstadt“ unterwegs sei und wenn wir hier einen starken Support für unser zustande bringen dann passt das für uns.
Natürlich wäre es auch toll ins Finale zu kommen und zumindest um den Pokal mitzuspielen…

Fanclub Basketball Supporters Braunschweig e.V.

1. Seit wann gibt es euren Fanclub?

Unser Fanclub wurde am 28. April 2001 gegründet.

2. Was sind Eure größten Erfolge als Fanclub?

Im Jahr 2016 haben wir eine Spendenaktion („Wenn aus Fans Sponsoren
werden“) gestartet, um unsere Basketball Löwen finanziell zu unterstützen. Dabei sind mit Unterstützung des Scouting-Teams der Löwen über 3.000 € zusammengekommen und wir sind als Fanclub damit offizieller Business Partner der Basketball Löwen Braunschweig geworden.

Als Fanclub können wir sagen, dass wir zum Team der Basketball Löwen ein familiäres Verhältnis haben und dieses sehr pflegen. So finden zwischen unserem Fanclub und dem Team regelmäßige/jährliche Treffen in Form von gemeinsamen Bowlingabenden, Stammtischen und BBQ statt.

In dieser Saison haben wir eine neue Fanaktion ins Leben gerufen, bei der wir mit 8-10 Mitgliedern Spalier stehen beim Auslauf unseres Team – je nach Inzidenz. Dafür habe wir Fahnen und T-Shirts produzieren lassen.
Wir stehen auch regelmäßig und intensiv mit dem Geschäftsführer der Löwen, den wir vor ein paar Jahren bei uns noch als Spieler feiern durften, in Kontakt. Auch mit den anderen Mitarbeitern/-innen haben wir Austausch und eine kooperative und konstruktive Zusammenarbeit. Seit dem letzten Heimspiel haben wir auch eine regelmäßige eigene Kolumne in der Spieltagszeitschrift der Löwen.

3. Welche Art von Support verfolgt ihr und welche Hilfsmittel nutzt ihr?

Wir supporten unser Team bei allen Heimspielen und so gut wie jedem Auswärtsspiel. Zum Einsatz kommen dabei: Trommeln, Fahnen, Banner, Pappklatschen.

4. Wie habt ihr die Coronazeit erlebt? Gab es in den letzten beiden Jahren große Veränderungen?

Sicher hat sich auch einiges durch Corona verändert. So führen wir unsere eigentlich persönlichen Stammtische derzeit digital aus. Auch die regelmäßigen Fantreffen finden eingeschränkt bis gar nicht statt. So langsam fangen wir aber wieder an, das eine oder andere in Präsenz statt finden zu lassen. Und wir hoffen sehr, dass wir so langsam wieder mehr in die Halle können, das hat am meisten gelitten. In Niedersachsen ist leider immer noch die Kapazität bei Heimspielen auf 500 Zuschauer begrenzt. Aber wir machen das Beste aus der Situation und versuchen trotzdem Stimmung für die Mannschaft zu erzeugen.

5. Was muss man sich in eurer Stadt unbedingt anschauen, wenn man auswärts fährt?

Braunschweig hat eine lange interessante Geschichte. Unser Wahrzeichen:
Burglöwe auf dem Burgplatz, gestiftet im 12. Jahrhundert vom Welfen-Herzog Heinrich (Heinrich der Löwe). Daher kommt übrigens auch der Löwe im Stadtwappen.
Von Geschichte (z.B. Burg Dankwarderode) bis moderne Kunst (Happy Rizzi
House) hat Braunschweig alles zu bieten. Auch Altstadtfreunde kommen im Magniviertel nicht zu kurz. Neben zahlreichen Museen hat unsere Stadt aber auch viele Grünflächen in Form von wunderschönen Parks oder dem Landschaftsschutzgebiet im Stadtteil Riddagshausen zu bieten. Aber auch kulinarisch braucht sich Braunschweig nicht zu verstecken. Ein Tagesausflug würde mit Sicherheit nicht reichen, um die schönsten Plätze zu bestaunen und genießen 😉

6. Was erwartet ihr vom Wochenende in Berlin?

Auf das Top Four freuen wir uns schon riesig und hoffen, neue Kontakte zu anderen Fans und Fanclubs knüpfen zu können. Außerdem wollen wir das Eventfeeling genießen und hoffen auf tolle und spannende Spiele – vielleicht das Finale gegen Berlin 🙂

ChemnitzCrew

1. Seit wann gibt es euren Fanclub?

Unser Fanclub, die „ChemnitzCrew“, gibt es unter diesem Namen als eher lose Verbindung von Fans seit dem Jahr 2002. In der Saison 2016/17 kam dann der Gedanke auf, uns als e.V. auch formaljuristisch auf eigene Beine zu stellen, um die Organisation von Auswärtsfahrten mit Fanbussen haftungstechnisch ein bisschen abzusichern. Schließlich haben wir uns aber nach Rücksprache mit dem „NINERS Chemnitz e.V.“ (unter diesem läuft der gesamte Nachwuchs der NINERS sowie die in der Regionalliga spielende zweite Mannschaft der NINERS) dazu entschlossen, dort als Sparte Teil der NINERS zu werden, so dass wir seit dem Jahr 2017 nun auch offizieller Fanclub der NINERS sind.

2. Was sind Eure größten Erfolge als Fanclub?

Ach, das sollen vielleicht andere bewerten, was wir gut oder weniger gut gemacht haben. Als einen Erfolg kann man vielleicht ansehen, dass wir in Vor-Corona-Zeiten regelmäßig Auswärtsfahrten mit Fanbussen organisiert haben. Zudem haben wir viel Zeit und Arbeit in unsere Blockfahne gesteckt, die wir in tagelanger Arbeit per Hand gemalt haben. Zunächst zeigten wir diese vereinzelt zu Heimspielen. Zudem war sie während der Geisterspiele stets präsent.

3. Welche Art von Support verfolgt ihr und welche Hilfsmittel nutzt ihr?

Wir versuchen abwechslungsreich und situationsbezogen zu supporten. Klar, Banner, Fahnen und die üblichen „Defense“-Rufe gibt es auch bei uns. Allerdings versuchen wir im Gegensatz zu vielen anderen Standorten auch mit kleineren Liedern für Abwechslung im akustischen Support zu sorgen oder wir versuchen mittels Wechselgesängen die Zuschauer auf der Haupt-/VIP-Tribüne zu animieren. Das klappt bei Heimspielen durchaus recht gut, so dass unser Hallen-DJ häufig keine Jingles einspielen muss, um die Zuschauer zum Mitmachen zu bewegen.

Allerdings können wir auch durchaus für eine vielleicht sogar aggressiv wirkende Stimmung sorgen, wenn wir (insbesondere nach – aus unserer Sicht – mehreren Fehlentscheidungen der Referees oder in engen Phasen des Spiels) den sportlichen Kontrahent auspfeifen. Insbesondere zu ProA-Zeiten hat dies durchaus in dieser Massivität für Verunsicherung bei manchem Gegner gesorgt. Dass wir uns damit wohl nicht für den Fair Play-Orden qualifizieren, ist uns durchaus bewusst, nehmen wir aber gern in Kauf, wenn wir zugleich damit dafür sorgen, dass unsere Mannschaft dem Sieg ein bisschen näher kommt.

Was wir Ablehnen, sind ein zahlenmäßig übermäßiger Einsatz von Trommeln (da reichen uns durchaus zwei bis drei) und die Verwendung von (auch ökologisch sehr fraglichen) Klatschpappen. Wir haben Hände und wissen wie man die benutzt. 😉

4. Wie habt ihr die Coronazeit erlebt? Gab es in den letzten beiden Jahren große Veränderungen?

Nun, wir wollen nicht in Selbstmitleid verfallen, aber die Covid-19-Beschränkungen haben uns wohl mehr getroffen als viele andere Fans, die „nur“ für rund 1 1/2 Jahren ihre Mannschaft nicht live vor Ort sehen konnten. Um das nachvollziehen zu können, muss man wissen, dass die NINERS in den vergangenen Jahren schon mehrfach dicht davor waren, in die BBL aufzusteigen.

Insgesamt waren es sechs „Matchbälle“, die man in den letzten 10 Jahren hatte: In der Saison 2010/11 gab es in der ProA noch keine Playoffs, sondern es stiegen die beiden bestplatzierten Teams nach der Hin- und Rückrunde auf. Neben Bayern München, die mit einem Überkader die Liga dominierten, waren die NINERS überraschend gut dabei und trafen als Drittplatzierter am letzten Spieltag in Würzburg auf die Zweitplatzierten. Der Sieger dieser Begegnung stieg in die BBL auf und der kam nicht in Chemnitz.

In der Saison 2016/17 erreichte man nach einer etwas überraschend guten Saison die Playoffs und traf dort im Halbfinale auf die „Gotha Rockets“. Da es zwei Aufsteiger gibt, steigen also beide Finalisten auf und tatsächlich gewannen die NINERS die ersten beiden Spiele der best-of-five-Serie. Die nächsten drei Spiele gingen aber allesamt an die Thüringer, so dass man also wieder den Aufstieg verpasste.

Doch der Leidensweg sollte nicht vorbei sein. Nach einer Seuchensaison 2017/18, bei der man die Playoffs verpasste, zog man in der Saison 2018/19 wieder in das Halbfinale ein. Dort traf man auf die Hamburg Towers und konnte in der Serie mit 2:1 in Führung gehen. Doch auch dieses Mal gingen die Spiele 4 und 5 und an den Kontrahenten und wieder musste man dem Gegner zusehen, wie er den Aufstieg feierte.

Tja, und nun sollte es 2019/20 endlich mit dem Aufstieg klappen und war auf dem besten Weg, dieses Ziel zu erreichen. Es wurden mehrere Rekorde der ProA gebrochen (u.a. mit 22 Siegen die längste Siegesserie in der ProA, mit über 3.500 Zuschauern pro Heimspiel der höchste Zuschauerschnitt) und man führte souverän die Tabelle an… als dann die Saison wegen Corona abgebrochen wurde. Ja, man durfte sodann ein paar Monate später in die BBL aufsteigen. Aber dieser eine Moment des „Final Buzzers“, auf den wir seit Jahren hin fieberten, nach dem wir uns in den Armen liegen und mit dem Team den Aufstieg feiern wollten, der blieb uns allen verwehrt. Das empfinden viele noch heute als unheimlich bitter, so schön wie der Aufstieg am grünen Tisch auch sein mag.

Naja, und dass man anschließend die Premierensaison in der BBL ausschließlich am Bildschirm miterleben muss, machte das alles nicht einfacher. Auch der große Traum, eines Tages mit Mann und Maus zu ALBA fahren zu können, um dort die NINERS spielen zu sehen, hat sich für viele wegen der Pandemie noch immer nicht erfüllen können.

5. Was muss man sich in eurer Stadt unbedingt anschauen, wenn man auswärts fährt?

Gar keine Frage, dass jeder Besucher von Chemnitz den „Nischl“ sehen muss, also das Karl-Marx-Monument. Immerhin ist es die zweigrößte Büste der Welt.

Eine weitere Besonderheit in Chemnitz ist der so genannte „versteinerte Wald„. Dabei handelt es sich um faktisch zu Stein gewordene Baumstämme, die über 290 Millionen Jahre alt sind.

Schließlich kann man auch mal einen Blick auf den Theaterplatz werden, an den sich gleich drei schicke Gebäude anschließen.

6. Was erwartet ihr vom Wochenende in Berlin?

Nunja, so bitter wie es klingt, aber aktuell sieht es dürftig aus, was die Möglichkeiten betrifft, die Spiele live vor Ort zu sehen. Leider wurden den NINERS bislang nur 150 Karten zur Verfügung gestellt, die aber komplett an die Gesellschafter und Sponsoren gehen. Eine Möglichkeit, an Tickets zu kommen, gab es bislang für die Fans der NINERS nicht. Seit wenigen Stunden keimt ein wenig Hoffnung, dass wegen der Kapazitätserhöhung auf 4.000 Zuschauer/Anwesende in der Arena ein weiteres Kartenkontingent nach Chemnitz geht. Man munkelt mit ca. weiteren 150 Karten. Man wird sehen, wer das Glück hat, diese zu ergattern.

Die meisten Fans der NINERS werden also die erste Final-4-Teilnahme nur am Bildschirm verfolgen können.

Sportlich sehen wir natürlich im Halbfinale ALBA als klaren Favoriten. Halbfinal-Spiele liegen den NINERS ja auch nicht so richtig. 😉 Allerdings wissen wir auch, dass in der ersten Runde Ulm und in der zweiten Runde München jeweils klarer Favorit waren. Wer weiß, vielleicht stolpert also auch ALBA über die NINERS? Wir glauben natürlich an unser Team und finden die Underdog-Rolle gar nicht so verkehrt.